Mit fünf Stamm-Bewohnern unseres Hauses, Frau Fischer, die gerade zur Kurzzeitpflege bei uns zu Gast war, zwei Bewohnerinnen aus unserem Haus in Lautenthal und der gleichen Anzahl Mitarbeitern haben wir wieder einen einwöchigen Urlaub auf dem Gutshof Mankmuß verbracht.
Die Anreise verlief mit der obligatorischen Pinkelpause in Breitenhees ohne Zwischenfall. In Mankmuß angekommen empfing uns ein gedeckter Kaffeetisch mit leckerem Kuchen. Am nächsten Tag stand schon der erste Ausflug auf dem Programm, eine Kutschfahrt durch Lenzen und Umgebung.
Mit dem Wetter hatten wir viel Glück, es war gerade die letzte heiße Woche im August. Als Sonnenschutz waren zwei Pavillons aufgebaut, die wir auch ausgiebig als Schattenspender nutzten.
Wenn es so heiß ist, gibt es auch mal ein Gewitter. Auf dem Weg zum Kaffeetrinken in der Alten Schule erwischte es uns. Wir erreichten mit Ach und Krach das schützende Dach und nur die Letzten wurden von dem Regenguss etwas nass. Nach der gemütlichen Runde machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Gutshof.
In den Ecken der Pavillondächer hatte sich in der Zwischenzeit das Regenwasser angesammelt. Damit die Pavillons unter dem Gewicht nicht zusammenbrachen, mussten die Dachflächen angehoben und entleert werden. Ich passte nicht auf und bekam die ganze Ladung Wasser den Rücken runter, was allgemeines Gelächter auslöste. Da es wieder etwas anfing zu regnen, rüsteten wir uns wasserfest aus. Doch dann verzogen wir uns lieber ins Haus.
Kaum waren alle Bewohner drinnen, setzte auf einmal das Inferno ein. Der Himmel öffnete seine Schleusen. Blitze zuckten, der Donner krachte und der Wind peitschte gegen die Pavillons. Damit sie nicht wegflogen, startete die Rettungsaktion: Herr Tost, Andreas, Frau Röder, Jens und Regina hängten sich mit vereinten Kräften an das Gestänge. Sie waren in kürzester Zeit klatschnass. Von der trockenen Küche aus beobachtet, bot sich uns ein besonderes Schauspiel. So plötzlich, wie das Gewitter kam, verzog es sich auch wieder.
Keiner bereitete das Abendessen vor. Alle taten sehr geheimnisvoll. Wir sollten zum Teich gehen und auf den bereitgestellten Stühlen Platz nehmen. Neptun trat in Aktion. Jeder Bewohner wurde mit einem besonderen Namen angesprochen wie: Meereva Helga, Quirlige Qualle oder Gerda Silbermuschel. Mit Neptuns Zepter (einer alten Forke) erfolgte der Ritterschlag und dazu gab es einen Schluck. Mit Schnittchen und Getränken hatten wir einen lustigen Abend. Ein Ausflug zum „Pollo“, einer Museums-Schmalspurbahn zwischen Mesendorf und Lindenberg, stand auf dem Programm, sowie ein Einkaufsausflug in die Stadt, wo im Kleiderladen gestöbert werden konnte.
Beim obligatorischen Grillen war das Wetter mal wieder unbeständig. Wir unterstützten Frau Meyer mit Regenschirmen und ließen uns die Würste im Haus schmecken. Beständig sonnig war es bei der Treckerfahrt über die Wiese vor dem Haus.
Am letzten Abend gingen wir noch fein Essen und ließen uns einen Blick auf die Elbe vom Deich aus nicht nehmen. Bei dem Niedrigwasser war sie allerdings nur in der Ferne zu sehen. Die Heimfahrt verlief problemlos, außer dass Celle wegen einer Großdemonstration dicht war und wir im Stau standen. Wir hatten eine erlebnisreiche Woche!
Ihre Gudrun von Saint Paul